Saarbrücker Zeitung, Ausgabe St.
Wendel, vom 20. Juni 2007, Seite C1, von sem (Umbennung
Ernst-Wagner-Strasse)
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Die Firmenadresse ganz ohne einen Umzug geändert
Wagner Tiefkühlprodukte sitzt jetzt in der Ernst-Wagner-Straße 48
in Braunshausen – Gemeine Nonnweiler ehrt damit den Firmengründer
Als Bäcker hat Ernst Wagner angefangen und ein Unternehmen für
Tiefkühlprodukte aufgebaut, das heute 1175 Mitarbeiter beschäftigt.
Als Anerkennung heißt jetzt eine Straße in Braunshausen nach ihm.
Braunshausen. Zum ersten Mal seit der Gebiets- und Verwaltungsreform
im Jahr 1974 gab es in Nonnweiler eine Straßenumbenennung. In
Braunshausen heißen die Dorfstraße und der Kurze Weg jetzt nach dem
Firmengründer des ortsansässigen Unternehmens Wagner
Tiefkühlprodukte nun „Ernst-Wagner-Straße“. „Ernst Wagner ist
Ehrenbürger der Gemeinde Nonnweiler und Träger des
Bundesverdienstkreuzes. Er hat sich mit seinem Lebenswerk, der Firma
Wagner Tiefkühlprodukte besondere Verdienste für die Region, im
Besonderen aber für die Gemeinde erworben. Es ist daher angebracht,
die Person Ernst Wagner sichtbar für die heutige und die
nachfolgenden Generationen mit der Benennung einer Straße nach ihm
zu ehren“, begründete Nonnweilers Bürgermeister, Hans-Uwe Schneider,
die Umbenennung.
1952 begann die unternehmerische Erfolgsstory des damals 21-jährigen
Ernst Wagners in seinem Heimatort Braunshausen. Jedoch nicht mit
Tiefkühlprodukten, sondern mit einer Bäckerei. Sechs Jahre später
übernahm er dann die elterliche Gaststätte im gleichen Haus und
baute diese zum Hotel und Restaurant Peterberger Hof aus. In dieser
Zeit wurde Wagner zum Pionier der deutschen Tiefkühlkost, als er
Schwenkbraten, eine Spezialität seines Hotels, tiefgefroren für
Handel und Gastronomie anbot.
Im Jahre 1969 folgte die Gründung der Firma Wagner Tiefkühlprodukte,
1973 wurden die ersten Pizzas hergestellt. Und diese bestimmten
fortan die Unternehmensentwicklung.
Heute ist Pizza Wagner der zweitgrößte Pizzahersteller Deutschlands
und beschäftigt 1175 Mitarbeiter. Damit zählt das Unternehmen zu den
größten Arbeitgebern in der Region. Mittlerweile sind die Pizzas aus
dem nördlichen Saarland in ganz Europa erhältlich und werden auch
dort erfolgreich vertrieben.
Firmengründer Ernst Wagner starb 1999. Seitdem wird das Unternehmen
von seinen Nachkommen geführt. „Ernst Wagner war ein Selfmademan,
der auch einige Rückschläge hinnehmen musste. Dennoch hat er ein
gesundes und für die Region äußerst wichtiges Unternehmen
aufgebaut“, lobte Schneider den Firmengründer.
Mit einer Festveranstaltung wurde die Umbenennung der beiden Straßen
im 350 Seelen-Ort Braunshausen in Ernst-Wagner-Straße gefeiert.
Hierzu waren auch die Anwohner der ehemaligen Dorfstraße und des
ehemaligen Kurzen Weges eingeladen. Ein besonders Geschenk erhielt
Hertha Wagner, die Witwe von Ernst Wagner. Bürgermeister Schneider
überreichte ihr ein Straßenschild mit dem Namen Ernst-Wagner Straße
im Design der 50er Jahre. Und auch für die Firma Wagner
Tiefkühlprodukte hat die Umbenennung Konsequenzen. Denn die
Firmenanschrift für den Standort Braunshausen lautet jetzt nicht
mehr Kurzer Weg 1, sondern Ernst-Wagner-Straße 48. sem
Bildunterschrift
Bürgermeister Hans-Uwe Schneider (rechts) überreicht an Herta Wager
und Annette Hares (zweite von links) im Beisein von Ortsvorsteher
Günter Straub (links) und Alois Rausch (Mitte) Straßenschild und
Hausnummer. Foto: atb
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Saarbrücker Zeitung,
Ausgabe St. Wendel, vom 20. August 2008, Seite C1, von gtr (Umbennung
Martin Weiler Strasse)
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Straße trägt Martin Weilers
Namen
Wolfersweiler ehrt den vor 15 Jahren verstorbenen Heimatkundler
und Politiker
Nach dem im Jahre 1993 im Alter von 70
Jahren verstorbenen Heimatkundler und Kommunalpolitiker Martin
Weiler ist am Sonntag in Wolfersweiler eine Straße benannt worden.
Seine Witwe Lotte Weiler und zwei seiner Töchter enthüllten
gemeinsam das Straßenschild.
Wolfersweiler. Martin Weiler sei ein Vorbild für alle, die sich in
Wolfersweiler engagieren. Er habe die Sympathie und die
Wertschätzung seiner Mitmenschen genossen und ein beispielloses
Wissen um historische Zusammenhänge im Dorf besessen. Mit diesen
Worten charakterisierte das Wolfersweiler Ortsratsmitglied Rüdiger
Helm den im Jahre 1993 verstorbenen Mitbürger Martin Weiler in
seiner Laudatio. Der Ortsrat hatte beschlossen, ihm zu Ehren einer
Straße seinen Namen zu geben.
Martin Weiler wurde am 26. März 1923 in Braunshausen geboren. Nach
Krieg und Gefangenschaft heiratete er 1954 Liselotte Geiß und zog
nach Wolfersweiler. Er trat in die Dienste der Post ein und
bekleidete leitende Positionen in Ottweiler, Türkismühle und
Saarbrücken. Von Anfang an engagierte sich Martin Weiler im Dorf,
besonders in den Vereinen, in der Schule und in der Kommunalpolitik.
Als Aufsichtsratsvorsitzender der damaligen Raiffeisenbank Obere
Nahe setzte er sich mit aller Kraft für deren Erhalt ein. 1982 wurde
ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Martin Weiler
verfasste ungezählte heimatkundliche Beiträge und war viele Jahre
lang freier Mitarbeiter für die Lokalredaktion der Saarbrücker
Zeitung in St. Wendel. Sein Vorhaben, ein Buch zu schreiben, konnte
er nicht mehr in die Tat umsetzen. Martin Weiler starb am 11.
Dezember 1993 im Völklinger Krankenhaus im Alter von 70 Jahren.
Die Entscheidung, ein Reststück der alten St. Wendeler Straße nach
Martin Weiler zu benennen, sei im Ortsrat einstimmig gefallen, sagte
der Wolfersweiler Ortsvorsteher Eckhard Heylmann. „Martin Weiler war
gesellig, hilfsbereit, verlässlich und sehr angenehm im Umgang mit
anderen Menschen. Wie kaum ein anderer hat er sich der Geschichte
unseres Dorfes gewidmet“, hob Heylmann hervor.
Der Erste Beigeordnete der Gemeinde Nohfelden, Edgar Lorig, der die
Grüße von Bürgermeister Andreas Veit überbrachte, hob die große Ehre
hervor, die der Familie Weiler durch diese Straßenbenennung
widerfahre. Der frühere Nohfelder Bürgermeister Hermann Scheid
erinnerte an das „segensreiche Wirken“ von Martin Weiler. Das
geschmückte Straßenschild wurde während der Feierstunde durch die
Witwe Lotte Weiler gemeinsam mit zwei ihrer Töchter enthüllt. gtr
Bildunterschrift
Das neue Straßenschild zur Ehrung von Martin Weiler ist enhüllt.
Foto: atb
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Saarbrücker Zeitung,
Ausgabe St. Wendel, vom 12. November 2001, Seite C1, von Gerhard
Tröster
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Vom Peterberg herunter rutschen
Braunshausen ist bekannt für seine Rodelbahn – „SZ“-Serie
Heimatkundliche Ortsporträts/Teil 15
Am Fuß des Petersbergs, äußerst geschützt im Münz- und Engelsbachtal
gelegen, ist der Ort heute vor allem für seine Rodelbahn und die
Gommsmühle, ein beliebtes Ausflugsziel der Saarländer, bekannt.
Braunshausen. Braunshausen – das ist doch dort, wo die Rutschbahn
ist. Den meisten Saarländern ist diese Freizeiteinrichtung ein
Begriff und nicht wenige sind in einem der Schlitten zu Tal gesaust
oder mit dem Lift zu Berg gefahren. Seit Februar 1956 kann man hier
auch Skifahren. Aber allzu oft bleibt der Skilift leider außer
Betrieb weil – wie manchmal behauptet wird – „die Winter auch nicht
mehr das sind was sie einmal waren.“
376 Meter über dem Meeresspiegel liegt das Dorf am Peterberg.
Urkundlich genannt wird es erstmals im 14. Jahrhundert. Braunshausen
gehörte damals zur Herrschaft Eberswald, die im 13. Jahrhundert
entstanden war und von Kurtrier an das edelfreie Geschlecht der
Herren von Vinstingen in Lothringen zu Lehen gegeben wurde. 1398
erhielten die Herren Mohr von Sötern von den Herren von Vinstingen
die Herrschaft Eberwald als Afterlehen. Seine Gründung liegt wohl
lange vor der Ersterwähnung, vermutlich in der zweiten
mittelalterlichen Rodungsperiode zwischen 900 und 1200. Durch einen
Vertrag zwischen Kurtrier und den Freiherren Eckbrecht von Dürkheim,
die zuletzt die Herrschaft Eberswald zu Lehen besaßen, wurde im
Jahre 1748 das Erbstift geteilt. Dadurch kamen die Dörfer
Braunshausen und Otzenhausen endgültig an Kurtrier zurück. Dafür
verzichtete Kurtrier auf alle Rechte an den Dörfern Sötern und
Schwarzenbach. Diese Gebietszugehörigkeit währte bis 1794, als
französische Revolutionstruppen die Gegend besetzten. 1798 erfolgte
nach kurzer französischer Militär- und Kantonsverwaltung eine neue
Einteilung. Der Ort wurde dem Département de la Sarre,
Arrondissement Trier, Kanton Hermeskeil, und ab 1802 dem
Arrondissement Birkenfeld und der neu gegründeten Mairie Otzenhausen
zugeteilt.
Von 1814 bis 1816 unterstand Braunshausen der
österreichisch-bayerischen Landesadministrationskommission in
Kreuznach bzw. Worms und kam dann nach den Bestimmungen des Zweiten
Pariser Friedens 1815 zum Land Preußen. Ab 1. Mai 1946 gehörte
Braunshausen zum Kreis Wadern und ab 1. Oktober des gleichen Jahres
zum Amt Nonnweiler und zum Landkreis St. Wendel.
Geografisch liegt Braunshausen geschützt im Münz- und Engelsbachtal,
zwei Nebentälern der Prims. Südöstlich wird der Ort um 200 Meter von
dem 584 Meter hohen Peterberg überragt. Ein Kilometer von
Braunshausen entfernt liegt der Ortsteil Mariahütte, benannt nach
dem Eisenwerk gleichen Namens (Mariahütte wird in einem eigenen
Artikel vorgestellt). Die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes ist
eng verknüpft mit der Entwicklung dieses Eisenwerkes.
Kirchlich gehörte Braunshausen mit kurzer Unterbrechung zu Beginn
der Französischen Revolution zur Pfarrei Kastel, obwohl diese bis
1798 als Marie de Castel zum Herzogtum Lothringen gehörte. Bis 1932
besuchten die Einwohner die Kasteler Kirche. In der Ortsmitte wurde
in den Jahren 1931/32 ein eigenes Gotteshaus durch den Architekten
Buchholz aus Trier errichtet, das am 6. März 1933 eingeweiht wurde.
1946 erfolgte die Ernennung zur Expositur und 1954 die Erhebung zur
selbstständigen Pfarrei mit dem Namen „Maria Himmelfahrt“. Die
Schule war im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts und auch noch
einige Jahre später eine Filialschule von Kastel. Die Kinder
besuchten im Sommer die Schule in Kastel. Im Winter unterrichteten
direkt im Ort so genannte „Winterlehrer“, also Handwerksleute, die
sich einige Kenntnisse erworben hatten.
Als Schule diente anfangs der vierziger Jahre das obere Stockwerk im
Hause des Lehrers Gindorf. 1865 kaufte die Gemeinde das ganze Haus,
das aber im Laufe der Jahre zu klein wurde. Die engen Verhältnisse
endeten mit dem Bau eines neuen Schulgebäudes im Jahre 1903.
Einen Namen hat sich Braunshausen auch durch die Firma Pizza-Wagner
gemacht, die hier und in Otzenhausen produziert. Gut gelungen ist
auch die Neugestaltung des Dorfplatzes mit dem Bürgerhaus. „Das
Flair im Ort stimmt“, sagt Ortsvorsteher Aloys Rausch (SPD), „was
uns im Moment leider noch fehlt, das sind eine bessere Gastronomie
und mehr Übernachtungsmöglichkeiten.“
Dörfer und ihre Geschichte
In lockerer Folge stellt die „SZ“ alle Orte des Kreises St. Wendel
mit alten Fotos vor, blickt dabei zurück in die Geschichte, schreibt
über Menschen und Bräuche, Schulen und Kirchen, über das Leben auf
dem Land und erinnert an lustige und ernste Begebenheiten. Heute:
Braunshausen |